Vom Tatort ins Labor










Vom Tatort ins Labor

Ausstellungskatalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für Rechtsmedizin, Charité Berlin

Kunde: Rechtsmedizinisches Institut, Charité Berlin
Fotos: Patrick Budenz

 

Der Katalog ist für ein Laienpublikum gedacht und soll über den Beruf des Rechtsmediziners informieren und aufklären.

 

 

Ich war bei Sektionen dabei und habe mir Fall-Akten von Todesfällen angesehen. Die Gestaltung ist an diese Akten und an das sachliche, systematische Vorgehen in der Rechtsmedizin angelehnt.

Das Design folgt einem strengen Raster, das stellenweise aufgebrochen wird. Dies geschieht durch Formulare, Eselsohren und übergeordnete Infoseiten und einer Mischung aus farbigen und schwarz-weißen Bildstrecken. Diese Brüche spiegeln das Sammelsurium in den Akten wieder, die sich aus unterschiedlichsten Einzelelementen zusammensetzen und doch einem strikten übergeordneten Prinzip folgen.

Als Schriften habe ich mir in Anlehnung an Fall-Akten (die aus diversen Unterlagen wie Faxen, Formularen und Berichten bestehen) Systemschriften ausgesucht. In neuerer Zeit wurden die allgemein zugänglichen Schriften Helvetica oder Times verwendet, während in den älteren Akten mit Schreibmaschine geschrieben wurde.

Die gestalterische Gewichtung auf Zahlen ist eine Referenz an den bürokratischen Vorgang der Fall-Verwaltung, in der die tragische Seite des Todes ausgeblendet und der Tote notwendigerweise als Sache behandelt, also entpersonifiziert wird.

 

/

The catalogue ‚From Crime Scene To Laboratory –The Medical Examiner Investigates‘ is a documentary publication to accompany the exhibition of the same name, held in the Museum of The Forensic Medicine Institute, at the Charité Hospital in Berlin.

The design refers to case files of deceased persons that I have studied, and the systematic approach to the compiling of these files.

I have chosen typefaces in direct relation to those used in the case studies, such as ones found in faxed forms, reports and notices. Those used recently have tended to be Helvetica / Arial or Times, while the older ones derive from typewriters.

The design follows a strict structure, which is altered only where necessary. These variations occur with the inclusion of forms, dog-eared pages, more important information pages (grey), but mostly where presenting the black and white photographs that – in contrast with the explicit colour pictures – show the work of forensics in a more contextual and atmospheric manner. These diversities reflect the accumulation of various documents in a case file, while nevertheless adhering to a strong overriding principle.