#occupygezi




























Das Buch zeigt, wie sich die Proteste in der Türkei im Internet manifestieren. An einer Zeitleiste im Buch erkennt man, zu welcher Tageszeit viel oder wenig gepostet wurde. Die Größe der Bilder wird bestimmt durch die Anzahl der Reposts.

Bild- und Videounterschriften werden in weißer Typo auf die Bilder gesetzt, auch hier orientiert an der ursprünglichen Darstellungsform im Internet. Videos sind mit einem QR-Code versehen.

*) Ende Mai 2013 wurde die Innenstadt von Istanbul von heftigen Protesten erschüttert. Sie richteten sich zu Anfang gegen den Abriss des Gezi-Parks, entwickelten sich dann jedoch zu allgemeinen Protesten gegen den Regierungsstil des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdoğan und weiteten sich im Laufe des Juni auch auf andere Großstädte in der Türkei aus. Der Gezi-Park blieb jedoch Mittelpunkt und Symbol der Proteste und diente den Besetzern als Rückzugsort und kreativer Treffpunkt, wurde allerdings im Laufe der Geschehnisse mehrfach von den Behörden geräumt. Die weitesgehend friedlichen Proteste wurden meist unter massivem Polizeieinsatz eingedämmt und teils unverhältnismäßig brutal niedergeschlagen. Da die türkischen Medien aufgrund einer Pressesperre nicht über die Ereignisse berichteten suchte die protestierende Bevölkerung einen anderen Weg um ihre Anliegen in die restliche Türkei und die Welt zu tragen – und wurde fündig. Via Twitter, Facebook, Youtube etc. verbreitete sich in Windeseile eine Flut von Informationen, Bildern und Videos in einer Form die man aus klassischen Medien nicht gewohnt war. Ungefiltert, unzensiert, unsortiert und in ungeahnten Ausmaßen sammelte sich dieses Material unter dem Hashtag #occupygezi und war somit einer der ersten großen gesellschaftlichen Konflikte die die sozialen Medien aktiv mit einbunden.

Seminar > Protest : Lukas Böll, 5. Semester