Zwischenzeit und Raum …

In diesem Projekt stellt sich die Erinnerung als Sphäre zwischen Zeit und Raum dar, und eröffnet einen Zwischenraum. Schauplätze und Szenerien der Vergangenheit stellen sich dem Menschen in der Gegenwart häufig anders dar, als sie tatsächlich waren. Sie sind subjektiv, lücken- oder schemenhaft, verändern sich mit der Zeit oder werden neu kombiniert. Dieses Prinzip setzte ich visuell anhand von Privatfotografien um. Ich manipulierte die Bilder so, wie auch unsere Erinnerung beeinträchtigt ist: vergessen, teilweise gänzlich ausgelöscht, verschoben oder neu kombiniert. Eine Textebene, die sich in Form eines fiktiven Zeitstrahls durch das Buch zieht, beschreibt und kommentiert das Vergessen und Verändern von Erinnerungen, und kommuniziert stellenweise mit der Bildebene.

Der zweite Teil meines Projektes ist ein Heft, das den Bildband ergänzt. Ich beschnitt Geschichten aus Magazinen und Büchern so, dass fragile Textbilder auch hier das Vergessen und Neukombinieren von Erinnerungen ausdrücken. 

Eine Posterserie verknüpft beide Teile des Projekts direkt miteinander und bildet damit eine dritte Ebene. Bilder und Geschichten, die der Mensch im Gedächtnis behält, überlagern und vermischen sich. Optisch entsteht der Bezug zum Thema Zwischenraum, durch den experimentellen Umgang mit dem gestalterischen Weißraum, welcher scheinbar die Erinnerungen zensiert oder in neue Zusammenhänge bringt, indem Überlagerungen ihn verdrängen.

(2 Bücher, 4 Poster )